Betrieblicher Ausbildungsplan der RWTH-Aachen für die Berufsausbildung
zum Mathematisch-Technischen Assistenten
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Fertigkeiten und Kenntnisse, die unter Einbeziehung selbständigen
Planens, Durchführens und Kontrollierens zu vermitteln sind
1. Der Ausbildungsbetrieb
1.1 Stellung, Rechtsform und Struktur
- Aufgaben und Stellung des Ausbildungsbetriebes im gesamtwirtschaftlichen
Zusammenhang beschreiben
- Aufbau des ausbildenden Betriebs erläutern
- Art und Rechtsform des Betriebes erläutern
- die Zusammenarbeit des Ausbildungsbetriebes mit Wirtschaftsorganisationen,
Verbänden, Behörden und Gewerkschaften beschreiben
1.2 Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
- rechtliche Vorschriften zur Berufsausbildung erläutern, Rechte und
Pflichten aus dem Ausbildungsverhältnis erklären
- die Ausbildungsordnung mit dem betrieblichen Ausbildungsplan vergleichen
- die Notwendigkeit weiterer beruflicher Qualifizierung begründen
- berufliche Fortbildungsmöglichkeiten beschreiben und Aufstiegsmöglichkeiten
nennen
- wesentliche Bestimmungen des Arbeits- und Tarifrechtes beschreiben und
ihre Bedeutung für das Arbeitsverhältnis erklären
- eigene Entgeltabrechnung erläutern
- wesentliche Bestimmungen der für den ausbildenden Betrieb geltenden
Arbeitsschutzgesetze beachten
- Grundlagen, Aufgaben und Arbeitsweise der betriebsverfassungsrechtlichen
oder personalvertretungsrechlichen Organe des ausbildenden Betriebes beschreiben
- Arbeitszeitregelungen kennen
1.3 Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
- berufsbezogene Arbeitsschutz-und Unfallverhütungsvorschriften anwenden
- Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz feststellen
und Maßnahmen zu ihrer Vermeidung ergreifen (Ergonomie-Richtlinien
beachten)
- Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben sowie erste Hilfsmaßnahmen
einleiten
- wesentliche Vorschriften des vorbeugenden Brandschutzes anwenden; und Verhaltensweisen
bei Bränden beschreiben sowie Maßnahmen zur Brandbekämpfung
ergreifen
1.4 Umweltschutz
- Umweltbelastungen durch den Ausbildungsbetrieb und seinen Beitrag zum Umweltschutz
an Beispielen erklären
- zur Vermeidung betriebsbedingter Umweltbelastungen im beruflichen Einwirkungsbereich
beitragen
- für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen des Umweltschutzes
anwenden
- Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umweltschonenden Energie- und
Materialverwendung nutzen
- Ge- und Verbrauchsmaterialien umweltschonend entsorgen
- betriebsspezifische Möglichkeiten des Computer- und Elektronik-Recycling
nutzen
2. Geschäfts- und Leistungsprozesse
2.1 Leistungserstellung und -verwertung
- den Prozess der Leistungserstellung im Ausbildungsbetrieb beschreiben
- Wirtschaftlichkeit und Produktivität betrieblicher Leistungen beurteilen
- Einfluss der Wettbewerbssituation auf die Leistungserstellung und -verwertung
darstellen
- die Rolle von Kunden und Lieferanten für die Leistungserstellung und
-verwertung erläutern
2.2 Betriebliche Organisation
- Zuständigkeiten für die unterschiedlichen Aufgaben im Ausbildungsbetrieb
unterscheiden
- die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Organisationseinheiten beschreiben,
insbesondere Informationsflüsse und Entscheidungsprozesse darstellen
- Vor- und Nachteile von zentralen und dezentralen Organisationsformen erläutern
- Schwachstellen im Betriebsablauf aufzeigen, Verbesserungen vorschlagen
2.3 Beschaffung
- Bedarf an informations- und kommunikationstechnischen Produkten und Dienstleistungen
ermitteln
- Produktinformationen von Anbietern unter wirtschaftlichen und fachlichen
Gesichtspunkten auswerten
- Angebote einholen und vergleichen
- Bestellvorgänge planen und durchführen, Wareneingang kontrollieren
2.4 Markt- und Kundenorientierung
- Kundeninteressen analysieren und Beratung durchführen
- Bedürfnisse von Benutzern informations- und kommunikationstechnischer
Systeme erfassen sowie Zielgruppen unterscheiden
- an der Vorbereitung von Verträgen und Vertragsverhandllungen mitwirken
- bei der Marktbeobachtung mitwirken, insbesondere Preise, Leistungen, Konditionen
von Wettbewerbern vergleichen
- Zusammenhang von Aufwand und Ertrag sowie Kundenzufriedenheit und Umsatz
in Bezug auf das Betriebsergebnis erkennen
2.5 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- die Notwendigkeit der Steuerung und Kontrolle der Geschäftsprozesse
begründen
- Kosten und Erträge für erbrachte Leistungen errechnen sowie im
Zeitvergleich und im Soll-Ist-Vergleich bewerten
- Ergebnisse der Betriebsabrechnung für Controllingzwecke auswerten
- Daten für die Erstellung von Statistiken beschaffen und aufbereiten,
in geeigneter Form darstellen und interpretieren
3. Arbeitsorganisation und Arbeitstechniken
3.1 Informieren und Kommunizieren
- Informationsquellen, insbesondere technische Unterlagen, Dokumentationen
und Handbücher, in deutscher und englischer Sprache aufgabenbezogen
auswerten
- Gespräche situationsgerecht führen und Sachverhalte präsentieren,
in deutscher und nach Möglichkeit in englischer Sprache
- Informationen aufgabengerecht bewerten und auswählen
- Schriftverkehr durchführen und Protokolle anfertigen, in deutscher
und gegebenenfalls in englicher Sprache
- Daten und Sachverhalte visualisieren und Grafiken erstellen sowie Standardsoftware,
insbesondere Textverarbeitungs-, Datenbank-, Tabellenkalkulations- und
Planungssoftware, anwenden
- Fachliteratur nutzen, Fachvorträge vorbereiten und halten können
3.2 Planen und Organisieren
- Zeitplan und Reihenfolge der Arbeitsschritte für den eigenen Arbeitsbereich
festlegen
- den eigenen Arbeitsplatz unter Berücksichtigung betrieblicher Vorgaben
und ergonomischer Aspekte gestalten
- Termine planen und abstimmen, Terminüberwachung durchführen,
Prioritäten
setzen
- Probleme analysieren und als Aufgabe definieren, Lösungsalternativen
entwickeln und beurteilen
- unterschiedliche Lerntechniken anwenden
- Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsorganisation und der Arbeitsgestaltung
vorschlagen
- Arbeits- und Organisationsmittel wirtschaftlich und ökologisch einsetzen
3.3 Team-, Projektarbeit
- Aufgaben-, Problemanalyse zur Entscheidung, ob Team- und / oder Projektarbeit
geeignete Lösungsansätze darstellen
- Aufgaben im Team planen, entsprechend den individuellen Fähigkeiten
aufteilen, Zusammenarbeit aktiv gestalten
- Aufgaben im Team bearbeiten, Ergebnisse abstimmen und auswerten
- Möglichkeiten zur Konfliktregelung im Interesse eines sachbezogenen
Ergebnisses anwenden
4. Informations- und telekommunikationstechnische Produkte und Märkte
4.1 Einsatzfelder und Entwicklungstrends
- marktgängige Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik
nach Einsatzbereichen, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit unterscheiden
- Veränderungen von Einsatzfeldern für Systeme der Informations-
und Telekommunikationstechnik aufgrund technischer, wirtschaftlicher und
gesellschaftlicher Entwicklungen feststellen
- technologische Entwicklungstrends von Systemen der Informations- und Telekommunikationstechnik
feststellen sowie ihre wirtschaftlichen, sozialen und beruflichen Auswirkungen
bewerten
- Auswirkungen der technologischen Entwicklung auf Lösungskonzepte aktueller
informations- und telekommunikationstechnischer Systeme darstellen
- marktgängige Programmierumgebungen analysieren und ihre Einsatzmöglichkeiten
kennen
4.2 Systemarchitektur, Hardware und Betriebssysteme
- Systemarchitekturen und Hardwareschnittstellen marktgängiger informations-
und telekommunikationstechnischer Systeme analysieren sowie Kompatibilität
von Speicherbausteinen, Ein- Ausgabekomponenten und Peripheriegeräten analysieren und
beurteilen
- marktgängige Betriebssysteme, ihre Komponenten und ihre Anwendungsbereiche
analysieren
- verschiedene Speichermedien sowie E/A Geräte kennen und nach Einsatzbereichen unterscheiden
4.3 Anwendungssoftware
- Anwendungssoftware nach Einsatzbereichen unterscheiden, insbesondere
auch Programme für mathematisch, technische Einsatzbereiche kennen
und anwenden können
- Hardware und Systemvoraussetzungen beurteilen
- Leistungsfähigkeit und Erweiterbarkeit beurteilen
4.4 Netze, Dienste
- Hard- und Softwaresysteme sowie gängige Datenformate zur Datenübertragung
unterscheiden
- Netzwerkarchitekturen unterscheiden
- Netzwerkbetriebssysteme nach Leistungsfähigkeit und Einsatzbereichen
beurteilen
- Angebote von Informations- und Telekommunikationsdiensten und Konditionen
zur Nutzung vergleichen
- Systemtechnische Voraussetzungen für die Nutzung von Informations-
und Telekommunikationsdiensten planen
5. Herstellen und Betreuen von Systemlösungen
5.1 Ist-Analyse und Konzeption
- Organisatorische Abläufe und Anforderungen der
Benutzer feststellen
- Bedarfsanalyse durchführen und Pflichtenheft erstellen in direkter Zusammenarbeit mit dem Kunden
- Hard- und Software-Ausstattung eines DV-Systems zur Bearbeitung
betrieblicher Fachaufgaben ermitteln sowie Arbeitsablauf, Datenflüsse
und Schnittstellen analysieren
- Hard- und Softwarekomponenten auswählen sowie Lösungsvarianten
entwickeln und beurteilen
- Datenmodelle entwerfen
- die zu erbringende Leistung dokumentieren
- Projektplan aufstellen
5.2 Programmiertechniken
- prozedurale und objektorientierte Programmiersprachen unterscheiden
- Programmierlogik und Programmiermethoden anwenden
- Anwendungen in einer Makro- oder Programmiersprache erstellen
- bekannte Algorithmen anwenden und neue Algorithmen entwickeln, unter
Berücksichtigung einer angemessenen Fehlerbehandlung
- Programmierstil im Hinblick auf Lesbarkeit, Wartbarkeit und Effizienz
optimieren
- Programmlayoutkonventionen nach Vorgaben des Betriebes beachten
- Portabilität und Wiederverwendbarkeit berücksichtigen sowie
Versionskontrolle durchführen
- geeignete Testverfahren kennen und anwenden
- Programmdokumentation und Bedienungsanleitung erstellen
5.3 Installieren und Konfigurieren
- DV-Systeme zusammenstellen und verbinden
- Hardware und Betriebssystem installieren und konfigurieren
- Anwendungsprogramme, insbesondere marktübliche Anwendungen
installieren, konfigurieren und auf den aktuellen Stand bringen
- DV-Systeme testen
- Konfigurationsdaten festhalten sowie Systemdokumentation zusammenstellen
5.4 Datenschutz und Urheberrecht
- Verschlüsselungsverfahren und Zugriffsschutzmethoden kennen und
anwenden
- Vorschriften und Verfahren zum Datenschutz kennen und anwenden
- Vorschriften zum Urheberrecht kennen und anwenden
- Daten archivieren, nicht mehr benötigte Datenbestände löschen,
Datenträger entsorgen
5.5 Systempflege und -administration
- DV-Systeme einrichten, installieren und erweitern sowie Versionswechsel durchführen
- Auftretende Störungen unter Einsatz von Diagnosewerkzeugen analysieren und beheben,
Fehlertypologie und Fehlerhäufigkeiten ermitteln
- Wartungsmaßnahmen durchführen und Sicherheitslücken schließen
- Methoden der Benutzer- und Gruppenverwaltung kennen und anwenden
- Resourcenverwaltung im Hinblick auf Bereitstellung, Nutzung und Zugriffsberechtigung
durchführen
- Datensicherung durchführen
- Methoden zur Wiederherstellung von Daten anwenden, dazu gehören auch Daten auf defekten Datenträgern
- Methoden der Datenorganisation kennen und anwenden
- Grundbegriffe der Datenkommunikation kennen und anwenden
- Serviceleistungen dokumentieren, kalkulieren und abrechnen
5.6 Datenbankpflege und -administration
- Datenbanksysteme einrichten und erweitern sowie Versionswechsel durchführen
- Datensicherung durchführen
- Datenbanksysteme unter Einsatz von Diagnosewerkzeugen überwachen und tunen
- Datenbanken wiederherstellen
- Datenbankexport und -import ausführen
Fachspezifische Ausbildungsinhalte:
Mathematik
6. Mathematische Grundlagen
6.1 Zahlen und Zahlendarstellungen
- Natürliche Zahlen, insbesondere Teilbarkeitsregeln und Primzahlen kennen
- den Euklidischen Algorithmus anwenden und im Struktogramm darstellen können
- ganze, rationale, reelle und komplexe Zahlen kennen und damit Rechenoperationen durchführen können sowie
den Absolutbetrag bestimmen und lineare Gleichungen, Ungleichungen lösen können
- Stellenwertsysteme, insbesondere Dual-, Oktal-, Hexadezimalsysteme kennen und damit
Grundrechenarten ausführen können
6.2 Elementare Kombinatorik
- die Begriffe Permutation, Variation, Kombination kennen und anwenden können
- die Symbole für Binomialkoeffizient, endliche Summe, endliches Produkt kennen und damit rechnen können
- das Prinzip der Rekursion verstehen und anwenden können
6.3 Elementare Mengenlehre
- Mengenoperationen, Teilmenge und Potenzmenge kennen
- Relationen kennen, insbesondere Abbildungen, Äquivalenz- und Ordnungsrelationen
- abzählbar unendliche Mengen kennen
6.4 Elementare Logik
- Beispiele für Boolesche Algebren, im speziellen Mengenalgebra und Aussagenlogik
kennen und anwenden können
- Normalformen und Quantoren kennen
- die Beweismethoden, wie direkter, indirekter Beweis und vollständige Induktion, kennen und anwenden können
6.5 Algebraische Strukturen
- Gruppen und Körper identifizieren können
7. Analysis
7.1 Reelle Funktionen einer Veränderlichen
- Definitionsbereich, Wertebereich, Funktionsgraph sowie Umkehrfunktion kennen
- die Einteilung der elementaren Funktionen in rationale Funktionen, algebraische und
transzendente Funktionen kennen
- den Fundamentalsatz der Algebra kennen und das Hornerschema anwenden können
7.2 Reelle Funktionen mehrerer Veränderlichen
- Definitionsbereich und Wertebereich kennen; graphische Darstellungen, unter anderem
Höhenlinien erstellen können
7.3 Grenzwertbegriff und Stetigkeit
- Zahlenfolgen und -reihen kennen und anwenden können
- Grenzwert und Stetigkeit von Funktionen einer und mehrerer Veränderlichen definieren
können
- Konvergenzkriterien kennen und anwenden können
- den Zwischenwertsatz kennen und anwenden können
7.4 Differentialrechnung einer Veränderlichen
- Differenzen- und Differentialquotient kennen und die Differentiationsregeln
beherrschen
- den Mittelwertsatz kennen, höhere Ableitungen bilden und den Satz von Taylor, die
Regel von de L'Hospital anwenden sowie das Restglied abschätzen können
- Extrema bestimmen und Kurvendiskussionen durchführen können
7.5 Differentialrechnung mehrerer Veränderlichen
- partielle Differentiation kennen und den Begriff der totalen Differentiation
verstanden haben
- Extrema von Funktionen ohne Nebenbedingungen bestimmen können
7.6 Integralrechnung einer Veränderlichen
- den Begriff des bestimmten Integrals erklären und die Stammfunktion definieren können
- den Mittelwertsatz kennen und den Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung
erklären können
- Integrationsregeln beherrschen und grundlegende Integrationstechniken anwenden
können
- mit uneigentlichen Integralen vertraut sein
7.7 Potenzreihen
- Konvergenzverhalten überprüfen können
- mit Potenzreihen bzw. Taylorreihen rechnen können
7.8 Gewöhnliche Differentialgleichungen
- den Begriff der gewöhnlichen Differentialgleichung definieren können
- die Grundbegriffe kennen, wie Einteilung, Richtungsfeld, Integralkurven und
Anfangswertproblem
- die Methode der Trennung der Veränderlichen anwenden können
- lineare Differentialgleichungen erster Ordnung lösen können
8. Lineare Algebra und analytische Geometrie
8.1 Reelle Vektorräume endlicher Dimension
- das Rechnen mit Vektoren, z.B. Addition, Skalarprodukt, Vektorprodukt, Spatprodukt
beherrschen können
- lineare Abhängigkeit kennen und anwenden können
- die Begriffe Vektorraum, Basis, Dimension und Unterraum definieren können
- die Orthogonalität von Vektoren kennen
- den Begriff der Vektornorm, insbesondere die Euklidische- und Maximumnorm kennen
8.2 Lineare Abbildungen und Matrizen
- lineare Abbildungen reeller Vektorräume kennen und anwenden können
- das Rechnen mit Matrizen beherrschen, wie addieren, multiplizieren, transponieren und
invertieren
- den Rang und die Determinate kennen und berechnen können
- spezielle Matrizen kennen, beispielsweise symmetrische, orthogonale und
Dreiecksmatrix
8.3 Analytische Geometrie
- die Begriffe Punkt, Gerade und Ebene kennen
- die Darstellungen von Gerade und Ebene kennen und anwenden können, wie Hessesche Normal- und Parameterform
- die Begriffe Abstand und Orthogonalität kennen und anwenden können
- Koordinatensysteme und deren Transformation kennen und anwenden können
8.4 Lineare Gleichungssysteme
- die Lösbarkeit überprüfen und die Lösungsmenge angeben können
- eine Matrix in Dreiecksform zerlegen und den Gaußschen Algorithmus kennen und
anwenden können
9. Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik
9.1 Wahrscheinlichkeitsrechnung
- die Grundbegriffe, wie Ereignis, Wahrscheinlichkeit und Ereignisraum, kennen
- die bedingte Wahrscheinlichkeit, Erwartungswert und Streuung kennen und ermitteln
können
- die stetige und diskrete Zufallsvariable, Verteilungs-, Wahrscheinlichkeits- und
Dichtefunktion kennen und erklären können
- spezielle Verteilungsfunktionen kennen, wie Gleichverteilung, Binomial- und
Normalverteilung
- den zentralen Grenzwertsatz kennen
9.2 Beschreibende Statistik
- aus empirischen Maßzahlen ein- und zweidimensionale Häufigkeitsverteilung und
Histogramme erstellen sowie Summenhäufigkeit berechnen können
9.3 Beurteilende Statistik
- Grundgesamtheit und Stichprobe kennen
- Punkt- und Konfindenzschätzungen für Erwartungswert und Streuung kennen und
durchführen können
- einen geeigneten Test auswählen und aufbauen können und dabei die Fehler 1. und
2. Art berücksichtigen
- lineare Regression und Korrelation kennen und bestimmen können
10. Numerik
10.1 Fehlerbetrachtung
- die Grundbegriffe der Fehlerrechnung, wie Eingangs-, Verfahrens-, Rundungsfehler,
Auslöschung, absoluter und relativer Fehler, kennen und unterscheiden können
- Fehlerabschätzungen und Fehlerschätzungen kennen und unterscheiden können
- Fehlerfortpflanzung untersuchen und bewerten können
- die Begriffe Kondition und numerische Stabilität kennen und erklären können
10.2 Lineare Gleichungssysteme
- die Gauß-Elimination mit Pivotwahl erklären und durchführen können sowie den
Zusammenhang mit der Kondition herstellen können
- die Nachiteration kennen und durchführen können
- Gesamt- und Einzelschrittverfahren kennen und unterscheiden können
10.3 Nichtlineare Gleichungen
- das Prinzip eines Iterationsverfahrens erklären können
- den Fixpunktsatz formulieren und seine Gültigkeit nennen sowie das Prinzip
der Fehlerabschätzung erklären können
- Einschließungs- und Nichteinschließungsverfahren erklären können,
beispielsweise Bisektions- bzw. Newton Verfahren
10.4 Interpolation und Approximation
- Polynominterpolation, insbesondere Lagrange- und Newton Formel kennen und
anwenden können
- kubische Splines erklären und anwenden können
- die diskrete Gaußapproximation kennen sowie Normalgleichungen aufstellen können
10.5 Integration
- das Prinzip der numerischen Integration verstanden haben und daraus die Trapez-
und Simpsonregel herleiten können
- das Rombergverfahren kennen und anwenden können
10.6 Gewöhnliche Differentialgleichungen
- das Prinzip der numerischen Behandlung von Anfangswertproblemen am Beispiel
des Euler-Cauchy Verfahren erläutern können
Informatik
11. Grundbegriffe der Datenverarbeitung
- die Begriffe Information, Daten, Codierung und Speicherung kennen und in den
Gesamtzusammenhang der Datenverarbeitung sinnvoll einordnen können
- die Begriffe Hardware und Software interpretieren können und insbesondere
Grenzbereiche nennen können
- die Betriebsarten von Rechnern unterscheiden, deren Funktionsweise erläutern und
deren Einsatz unterscheiden und begründen können
- analoge und digitale Datenverarbeitung unterscheiden können
- Arten von Programmiersprachen unterscheiden können, dazu gehört die Kenntnis der
Hierarchie, der Ausführungs- und Übersetzungsmöglichkeit
12. Algorithmen und Datenstrukturen
12.1 Algorithmen
- die definierenden Eigenschaften eines Algorithmus aufzählen und erklären können
- die Grundkonstrukte, wie Sequenz, Selektion und Iteration, kennen und deren Einsatz
beherrschen
- Algorithmustypen, wie einfache, rekursive und parallele Algorithmen, kennen und
unterscheiden können
- spezielle Lösungsansätze, wie Breiten- und Tiefensuche oder Backtracking, kennen
und erläutern können
- das Problem der Komplexität bezüglich Laufzeit und Speicherplatz analysieren und
den Programmieraufwand hierfür abschätzen können
12.2 Datenstrukturen
- elementare Datentypen unterscheiden und Zusammenhänge zur Hardware
erläutern können
- Strukturen, wie Feld, Satz, Datenstrom, Datei und deren Organisationsformen kennen
und anwenden und dabei auch die verschiedenen Arten der Realisierung von
Zeigern beschreiben können
- abstrakte Datentypen, wie Liste, Keller, Warteschlange, Baum, Graph, Halde, kennen
und hinsichtlich Speicherungsarten und Zugriffsmethoden anwenden können
12.3 Spezielle Algorithmen
- Suchalgorithmen, z.B. Binäres Suchen, Textsuche, kennen und anwenden können
- das Hash-Verfahren kennen und anwenden können
- internes Sortieren, wie Auswählen, Einfügen, Heapsort, Quicksort, kennen und deren
Zweckmäßigkeit beurteilen können
- das Prinzip des externen Sortierens, Mischens verstanden haben
13. Programmiersprachen
13.1 Überblick und Einordnung von Programmiersprachen
- Einteilungsgesichtspunkte und Generationen von Programmiersprachen kennen
- Aufbau und Grammatik einer Programmiersprache kennen
- die Begriffe Parser, Interpreter, Compiler, Linker, Assembler erklären können
- den Unterschied zwischen prozeduraler und objektorientierter Programmierung erklären können
13.2 Programmieren in zwei problemorientierten Sprachen
- in einer Programmiersprache flüssig programmieren und eine weitere Programmiersprache
in Grundzügen kennen. Zugelassen sind derzeit:
C; C++; Cobol; Fortran; Java; Modula-2; Pascal; PL/I
- Funktionen einer Entwicklungsumgebung kennen und anwenden können
14. Entwicklung und Einsatz von Anwendungssoftware
14.1 Softwaremanagement
- Vorgehensmodelle kennen, angemessen einsetzen können und hierzu Verfahren
der Dokumentation, Planung und Organisation kennen und anwenden können
- wissen, dass komplexe Softwareprojekte Leitung, Kontrolle sowie
Resourcenmanagement erfordern
14.2 Analyse und Fachkonzept
- ein Lasten-/Pflichtenheft erstellen können
- Vorgehensweisen, wie funktions-, daten-, objektorientiert, Prototyping, kennen
und anwenden können
- Pseudocode und graphische Darstellungsmethoden einsetzen können
14.3 DV-Konzept und Realisierung
- Entwurfsmethoden, wie Top-Down, Bottom-Up, kennen und anwenden können
- Modularisierung durchführen können
14.4 Besonderheiten beim Einsatz von Standardsoftware
- Lizensierung berücksichtigen, Hardwareanforderungen prüfen,
Kosten- Nutzenanalyse durchführen
14.5 Softwarequalität
- Grundlagen nennen können, wie Softwareergonomie
- Qualitätsicherung planen können
- Prüf- und Testmethoden kennen und anwenden können
- wissen, dass die Qualität des Entwicklungsprozesses, wie Produktqualität der
Komponenten, Produktqualität der Systeme, in der ISO 9000 beschrieben sind
15. Datenbanken
15.1 Datenbankkonzepte
- Anforderungen an ein Datenbanksystem nennen können
- die Architektur in Form eines Schichtenmodells beschreiben können
- Datenbankmodelle, wie hierarchisch, vernetzt, relational, objektorientiert,
unterscheiden können
- Komponenten des Datenbankmanagementsystems, wie Zugriffskontrolle,
Transaktionen, Protokollierung, kennen
- Grundzüge in Datenbanksprachen bei Beschreibung, Abfrage und
Manipulation kennen
- Normalformen beim Datenbankentwurf kennen und anwenden können
15.2 Kenntnis eines konkreten Datenbanksystems und einer Abfragesprache
16. Betriebssysteme
16.1 Grundlagen
- das Schalenmodell kennen
- wissen, wo Schnittstellen zwischen den verschiedenen Betriebssystemkomponenten
notwendig sind
- Betriebsarten, wie Batch, Time-Sharing, Real Time, kennen und deren Einsatzgebiete
abgrenzen können
- die Client/Server Betriebsarten und die Abstimmung zwischen Servern und Clients kennen
- die Begriffe Single-/Multi-Tasking, Multi-Threading,
Single-/Multi-User, Multi-Processing klassifizieren können
- Betriebsmittel kennen, klassifizieren und um die Probleme beim Verwalten wissen, wie beispielsweise die Synchronisation des Zugriffs
16.2 Struktur
- in Prozessverwaltung, Dateisystem- und Massenspeicherverwaltung,
Hauptspeicherverwaltung (virtuelle Adressierung) vertiefte Kenntnisse haben
- Interprozesskommunikation kennen
- die Problematik beim Zugriffsschutz, Interrupthandling und Deadlockhandling verstanden haben
- die Notwendigkeit und Aufgaben von Gerätetreibern kennen
16.3 Dienstprogramme
- Dienstprogramme, u. a. Übersetzer, Binder, Lader, Editor, Bibliotheksverwaltung, kennen
- Netzwerkunterstützung als Dienst nutzen können
16.4 Systemplanung und Administration
16.5 Kenntnisse eines konkreten Multiuser- oder Server-Betriebssystems
z.B. UNIX-Derivate, Windows NT
17. Rechnerstrukturen
17.1 Rechnerarchitektur
- das Von-Neumann-Prinzip beschreiben können und dessen Erweiterungsmöglichkeiten
kennen
- den Begriff des Pipelining kennen und erklären können
- Befehlsarten und Adressierung kennen und unterscheiden können
- den Einsatz von Mikroprogrammierung kennen
- Mehrprozessorsysteme und deren Besonderheiten kennen
- die Architektur von Mikroprozessoren, wie RISC, CISC, kennen und unterscheiden
können
17.2 Rechnerkomponenten
- die Komponenten eines Prozessors kennen und und deren Funktion beschreiben
können
- Prinzipien eines Bus-Systems kennen
- verschiedene Arten von Hardware-Schnittstellen kennen und unterscheiden
können
- E/A-Systeme kennen und unterscheiden können
- die Nutzung und Einsatzgebiete von peripheren Geräten und Multimedia-Komponenten beschreiben können
18. Datenkommunikation
18.1 Grundlagen
- das OSI-Modell kennen
- Client/Serversysteme der Netzdienste verstanden haben
- Netzwerktopologien kennen und deren Einsatz beurteilen können
- unterschiedliche Datenübertragungsmethoden, wie analog, digital,
ISDN, kennen und bewerten können
- die Konfigurationsmöglichkeiten von Netzen im Hinblick auf die zu
verwendenen Netzwerkprotokolle, wie TCP/IP, IPX/SPX, kennen
18.2 Lokale Netze
- unterschiedliche Netzwerktypen, wie Ethernet, FDDI, ATM, Token Ring, kennen
sowie deren Vor- und Nachteile aufzeigen können
- Kabeltypen kennen und unterscheiden können
- Komponenten zur Netzorganisation, wie Bridge, Switch, Router, Repeater, kennen
und deren Anwendungsgebiete benennen können
18.3 Dienste im Netz
- höhere Dienste im Netz, wie e-mail, ftp, http, telnet, kennen und unterscheiden
können
- Internet und Intranet beschreiben und deren Nutzungsmöglichkeiten erläutern können
19. Datenschutz und Datensicherheit
19.1 Datenschutz
- Grundbegriffe des Datenschutzrechtes kennen und den Maßnahmenkatalog des
Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) anwenden können
- Datensicherungsmaßnahmen, wie z.B. Ausfallsicherheit, redundante Datenhaltung,
Katastrophenschutz, kennen und deren Einsatz sinnvoll beurteilen
19.2 Datensicherheit
- Gefährdungspotenziale, beispielsweise Verlust der Integrität, Verlust der
Vertraulichkeit, einschätzen können
- geeignete Maßnahmen zur Abwehr von unberechtigtem Zugriff treffen können und sich
der Problematik bewußt werden. Dazu zählen der Einsatz von Kryptographie und
Virenschutzmechanismen sowie Planung und Einsatz einer Firewall