Sehr geehrte Abonnenten des Kolloquium-Newsletters,
gerne informieren wir Sie über die nächsten Termine unseres Kommunikationstechnischen Kolloquiums.
Mittwoch, 24. Oktober 2018
Vortragender: Florian Hilgemann
Ort: Hörsaal 4G IKS
Zeit: 10:15 Uhr
Bachelor-Vortrag: Digital Noise Reduction for Headsets with Integrated Active Hearing Protection
In lauten Umgebungen, in denen das Tragen eines Gehörschutzes erforderlich ist, ist die direkte Kommunikation in der Regel beeinträchtigt. Eine Erweiterung des passiven Gehörschutzes durch Active Noise Cancellation ANC zielt speziell auf die Dämpfung stationärer und niederfrequente Geräusche ab. In diesem Fall wird die Verständlichkeit nicht unbedingt verbessert, denn die Sprache wird einerseits durch ANC und andererseits durch passive Dämpfung beeinflusst. Eine mögliche Gegenmaßnahme ist die Verwendung eines Headsets mit einem Hear-Through, welcher das äußere Mikrofonsignal bentutzt. Dies reduziert jedoch das Maß an Geräuschunterdrückung, da Teile der Störung erneut durch den Hear-Through wiedergegeben werden. Die Anwendung von Verfahren zur digitalen Störgeräuschreduktion auf das Hear-Through Signal bieten die Möglichkeit, diesen Effekt zu vermindern. Im Wesentlichen konzentriert sich diese Arbeit auf die Kombination der Konzepte ANC und digitale Störgeräuschreduktion. So sollen gleichzeitig Umgebungsgeräusche verringert und die Kommunikation in der unmittelbar akustisch gestörten Umgebung erleichtert werden.
Die Störgeräuschreduktion erfolgt auf Basis
eines Wiener Filters im Frequenzbereich. Der vor Kurzem
entwickelte Baseline Tracer wird zur Schätzung der Störung
verwendet, da mit iihm eine genaue Störschätzung mit geringer
Rechenkomplexität ermittelt werden kann. In der vorgestellten
Anwendung ist die Verzögerung des Hear-Through von besonderer
Wichtigkeit, da diese sowohl psychoakustische Effekte, als auch
Kammfiltereffekte verursacht. Daher wird ein Hörtest
durchgeführt, womit die Abhängigkeit der auftretenden Effekte
von der Hear-Through Verzögerung ermittelt, und damit
Anforderungen an das System gestellt werden können. Weil die
Ergebnisse des Hörtests darauf hindeuten, dass kürzere
Verzögerungen als solche, für die Algorithmen ursprünglich
vorgesehen waren, werden die zur Störgeräuschreduktion genutzten
Algorithmen an die härteren Anforderungen der vorgestellten
Anwendung angepasst. Dabei werden asymmetrische
Fensterfunktionen verwendet, die speziell für die Anwendung mit
niedriger Verzögerungszeit entwickelt wurden. Die Genauigkeit
der Störschätzung zusammen mit dem angepassten Framework wird
dabei genauer untersucht. Die Algorithmen werden zusammen mit
einem Konzept zur binauralen Störgeräuschreduktion eingesetzt
und berücksichtigen so Aspekte der räumlichen Schallwahrnehmung.
und
Mittwoch, 24. Oktober 2018
Vortragender: Philipp Bruhn
Ort: Hörsaal 4G IKS
Zeit: 11:00 Uhr
Bachelor-Vortrag: Auswertung akustischer Messsignale zur Dokumentation eines Tiefbauverfahrens
Im Tiefbau muss häufig der Baugrund verfestigt werden. Hierfür wird ein sogenanntes Düsenstrahlverfahren eingesetzt, mit dem eine unterirdische Säule erzeugt wird, indem unter hohem Druck eine Zementsuspension in den Boden injiziert wird. Durch die Auswertung akustischer Messsignale kann die Reichweite des Strahls bestimmt werden. Außerdem werden weitere Prozessdaten, u.a. die Tiefe und die Drehzahl des Bohrkopfs aufgezeichnet.
In dieser Arbeit werden die vorliegenden
Messdaten analysiert und Auswertungsmethodik für zur Bestimmung
des Säulendurchmessers entwickelt. Zur Auswertung werden
geeignete, leistungs- und korrelationsbasierte Features
herangezogen, die jeden Signalzeitpunkt mit einem numerischen
Wert quantifizieren. Für die Klassifikation wird eine gewichtete
Kombination der Features verwendet. Durch Hinzunahme der
Prozessdaten kann der Mindestdurchmesser der Säule in jeder
Tiefe bestimmt werden. Wegen der Limitierung der
Rechenressourcen wird eine Möglichkeit für die Reduzierung der
Datenmenge etabliert. Dadurch kann die Berechnugszeit und der
Speicherbedarf deutlich gesenkt werden, ohne die
Klassifikationsgenauigkeit merklich zu verringern. Schließlich
wurde eine grafische Benutzeroberfläche entwickelt. Diese
unterstützt den Benutzer bei der Auswertung und bietet die
Möglichkeit, einen Bericht über das Ergebnis des
Tiefbauverfahrens zu erstellen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Allgemeine Informationen zum Kolloquium, sowie
eine aktuelle Liste der Termine des Kommunikationstechnischen
Kolloquiums finden Sie unter:
http://www.iks.rwth-aachen.de/aktuelles/kolloquium/
-- Irina Ronkartz Institute of Communication Systems(IKS) RWTH Aachen University Muffeter Weg 3a, 52074 Aachen, Germany +49 241 80 26958(phone) ronkartz@iks.rwth-aachen.de http://www.iks.rwth-aachen.de/