Hallo, wir (Philipp, Sven, Uwe) haben versucht unsere Eindrücke von DCON2008 im letzten Jahr noch einmal zu rekapitulieren und diese in ein Modell für die Durchführung von DCON2009 einfließen zu lassen. Im Folgenden wollen wir diesen Vorschlag als Diskussionsgrundlage vorstellen. Wir schlagen vor, den Schwerpunkt von DCON2009 gegenüber einer klassischen Konferenz/Workshop etwas zu verschieben. Als die wesentliche Ziele von DCON haben wir identifiziert: (1) Networking unter den Doktoranden fördern, (2) Kooperation unter den Doktoranden fördern, (3) Vortragserfahrung im kompetenten informellen Rahmen, (4) Erfahrung im Verteidigen von Projektvorhaben/Projektansätzen, (5) Stärkung der Fachkompetenz und des Fachüberblicks. DCON2008 hat unserer Ansicht nach durch den typischen "klassischen" Workshop-Stil vor allem das Ziel (3) erreicht. Die anderen mindestens ebenso wichtigen Ziele waren etwas in den Hintergrund gerückt sind. Mit DCON2009 möchten wir versuchen, diese Ziele mehr zu betonen. Daher schlagen wir vor, dass an die Stelle komplett vorbereiteter Vorträge (mit wenigen Nachfragen) "geleitete Diskussionen" in Kleingruppen treten sollen. Etwas konkreter: Dazu planen wir zu Beginn des Workshops einen Vorstellungsblock, in dem jeder der Doktoranden entweder sich und seine Forschungsinteressen mit 1-2 Folien vorstellen oder alternativ einen "Lightning Talk" (~5 Minuten) halten kann, in dem er einen Ablaufplan für seine "Session" möglichst knapp darstellt. Anschließend verteilt sich die Zuhörerschaft auf mehrere parallel ("concurrently") stattfindende Sessions, die bis zu 2 Stunden (=ein "Sessionblock") dauern können. Die Anzahl der Doktoranden je Session sollte unserer Meinung nach nicht allzu groß werden. Die Anzahl der parallel ablaufenden Sessions und Sessionblocks hängt dementsprechend von der Anzahl der Teilnehmer und der Gesamtzahl der angebotenen Sessions ab. Zwischen den Sessions kommen wir immer wieder zu Feedbackrunden in großer Runde zusammen, auch um eventuelle Programmänderungen vorzunehmen. Ganz konkret: Diejenigen Doktoranden, die eine Session zu ihrem Thema leiten möchten, werden also gebeten, statt eines fertigen Vortrags eine Diskussion ihres aktuellen Forschungsschwerpunktes vorzubereiten. Dies bedeutet: - einen kurzen Abstract (geplante Größenordnung 50-150 Worte) bereitzustellen, anhand dessen wir einen Plan erstellen können, welche Sessions wann stattfinden. Außerdem sollen diese Abstracts bereits im Vorfeld allen zur Orientierung für die Wahl der Sessions dienen. - einen kurzen "Lightning Talk" (max. 5min) vorzubereiten (s.o.) - "diskussionswürdige" Stellen im eigenen Thema herauszuarbeiten, Material zusammenzustellen sowie Probleme und erste Lösungsansätze/Lösungsideen adäquat aufzubereiten. Die Lightning Talks sollen quasi Monologe (d.h. wenige Fragen und Kommentare, kein Feedback, lediglich Klärungsnachfragen) sein. In den Sessions sollte eine angemessene Menge an Material (Papers, Bücher, möglicherweise Quellcode etc.) papierbasiert oder digital zur Verfügung stehen. In jeder Session wird ein Beamer und eine Tafel vorhanden sein, so dass auch dort z.B. e-Folien verwendet werden können. Ein weiteres Problem, das wir in 2008 beobachtet haben, war, dass fast ausschließlich die erfahreneren Teilnehmer (Professoren/Post-Docs) die Wortführenden in den Diskussionen waren. Die geringere Gruppengröße soll auch die zuhörenden Doktoranden zu mehr Diskussionsbeiträgen ermutigen. Diese Sessions sollen sich also vor allem dadurch von klassischen Vorträgen unterscheiden, dass aufkommende Fragen sofort angesprochen und geklärt werden können. Dem referierenden Doktoranden kommt hier also nicht nur die Rolle eines Vortragenden, sondern vor allem die eines kompetenten Diskussionsleiters zu, der seine aktuelle Arbeit verständlich vorstellt und dann auf die aktuellen Fragestellungen, Probleme und erste Lösungsansätze eingeht, die dann in der Gruppe diskutiert werden können. Die Diskussion zu leiten dient einerseits der klassischen Rechtfertigung und Verteidigung der bereits getroffenen Entscheidungen und andererseits können hierdurch auch inhaltliche Fortschritte erzielt werden. Die anwesenden Seniors (also Profs oder PostDocs) sollen natürlich mitdiskutieren, ihre Erfahrung mit einbringen und Querbezüge herstellen, sofern möglich und nötig. Wir sind überzeugt, dass Doktoranden, die an gemeinsamen Sessions teilnehmen, einander (und ihre Themen) besser kennenlernen werden. Dadurch können sich viel eher Kooperationen und Anknüpfungspunkte ergeben, als beim bloßen Verfolgen eines vorbereiteten Vortrags. Außerdem können die Doktoranden so wirklich aktuelle Themen ansprechen und müssen nicht auf weitestgehend abgeschlossene präsentierbare Arbeiten zurückgreifen. Ob wir DCON2009 in dieser Form organisieren, hängt hauptsächlich davon ab, wieviel Anklang diese Idee unter den Teilnehmern findet, deshalb wären wir für weitere Ideen, Anmerkungen oder Kritik zu unserem Vorschlag sehr dankbar.