Studierende und Wissenschaftler des Lehr- und Forschungsgebietes Wirtschafts- und Sozialgeschichte der RWTH Aachen untersuchten zwischen 2003 und 2005 die Hintergründe eines Kriegsverbrechens der deutschen Wehrmacht in Weißrussland während des Zweiten Weltkrieges. Die Ergebnisse des Projektes, das in Kooperation mit einer Arbeitsgruppe der Universität Köln und der Belarussischen Staatsuniversität Minsk verwirklicht wurde, fasst der Dokumentarfilm "Ozarichi 1944 - Spuren eines Kriegsverbrechens" zusammen. Die Auswertung umfangreicher Aktenbestände, Zeitzeugeninterviews und die Recherche an den Orten des Geschehens ermöglichten die präzise Rekonstruktion der Verschleppung von etwa 50.000 Zivilisten durch die Wehrmacht im Frühjahr 1944. Der Film zeichnet ein detailreiches Bild dieses in Deutschland noch weitgehend unbekannten Kriegsverbrechens und gibt erschütternde Einblicke in das Erleben der Opfer und das Handeln der Täter.
Zur Vorführung der 50-minütigen Dokumentation am 21. November 2006 um 19:30 Uhr im Forum der VHS Aachen, Peterstraße 2-4, an die sich eine Diskussion anschließen wird, sind alle Interessierten herzlich eingeladen.